„Dialog 3: Absenzen / Ausencias“
Gruppenausstellung
argentinischer Künstler in der Galerie Kunstvoll Höhenkirchen-Siegertsbrunn
Kuratiert
von Mariela Gómez Erro
15.
März bis 25.Mai 2013
Auf Einladung der Galerie Kunstvoll in Höhenkirchen
kuratiert die argentinische Kunstkritikerin Mariela Gómez Erro eine abwechslungsreiche
zeitgenössische Kunstausstellung.
Für die Ausstellung „Dialog 3: Absenzen / Ausencias“ hat
sich die Kuratorin Mariela Gómez Erro inspirieren lassen vom Tango „Absenzen“
des außergewöhnlichen argentinischen Komponisten Astor Piazzolla.
Sie bringt hier eine Auswahl an Werken zusammen, die
mit dem Verlassen, der Verzweiflung, dem Zurückgelassenen und dem Aufbruch, dem
nicht-zur-Verfügung-stehen einer Person in Dialog treten, die von zehn
argentinischen Künstlern auf unterschiedliche Art und Weise gezeigt werden.
Mit dieser Ausstellung bezieht sich Gómez Erro auf den
Denker Enrique Pajón Mecloy, der in seinem Buch „Philosophie und Absenzen“ das
Fehlende als das beschreibt, an was man denkt, was man im Kopf hat, aber nicht
wahrnimmt und was nicht vor uns erscheint. Das Projekt basiert auf dem Wunsch,
das Nachdenken und die Diskussion über ein Thema anzuregen, das jeden angeht.
Wir werden Fehlzeiten beobachten können, in denen die
Natur verschwand und die Handelnden sich angesichts des Schwindens der
Landschaft in Einsamkeiten flüchten, gleichsam die Jose Gallianos wie auch Martha
Chiarlos, welche das gemeinsame Werk „Serie Miramar“ („Meerblick“)
präsentieren.
Chiarlo und Galliano haben mit ihren Familien diesen
Badeort im Inneren der Provinz Córdoba besucht, der berühmt ist für sein
Heilwasser und seinen Heilschlamm. Ihre Malerei widmet sich der Goldenen Epoche
dieses Orts, der als Urlaubszentrum mit dem Hotel Viena deutschen Ursprungs in
den 40er Jahren seine Blüte erlebte.
Die Werke Emilia
Salgados erzählen von der Leere, den romantischen Ruinen, die schweigsame
Landschaften komponieren, die gleichwohl zu uns sprechen und uns eine Geschichte
vermitteln wollen.
Kunst denkt man sich aus und man hängt sie dann vor
die Wahrnehmung des Menschen. Ihr Zweck ist es, uns auf der Ebene des
Außersinnlichen den Inhalt der Welt zu vermitteln, aus der sie stammt. Kunst
erhöht den Menschen. Die „Desgarros“ („Entreissungen“) von Bruno Nacif, illustrieren dies, da in ihnen das Fehlen der Materie
das Immaterielle sichtbar werden lässt.
Die Abwesenheit ist ein Fehlen, ein Mangel, ein
Nachtrauern den Personen oder Dingen, die nicht an ihrem angestammten Platz sind.
Dieses nostalgische Gefühl projeziert er auf die Fahrzeuge, die ein Teil der
Landstraße waren, die Lastwagen des Vaters des argentinischen Künstlers Gustavo Damelio.
Der Mangel und das Vermissen eines Zukunftsprojekts
spiegelt sich im Werk Juan Manuel Jalils.
Ein weiterer sensibler Künstler der hier seine Werke
vorstellt ist Francisco Ungaro. Er
tritt in seinem Werk „Cabezas flotando“ („Schwebende Köpfe“) in Dialog mit der
Individualität jeder Person, mit dem nach Aussen gekehrten Inneren.
Roberto Giusti
wird mit phantasmagorischen Fotografien teilnehmen, mit Bildern die den
haarsträubendsten Alpträumen und Gespenstern der Abwesenden entlehnt sind.
Eugenia Ramal
ist die im Chaos der Stadt eingetauchte Künstlerin. In ihren Werken drückt sie
die Absenz aus und gleichzeitig das Warten, inmitten einer Menge, auf die
Rückkehr einer Person, während man gleichzeitig versucht, voran zu blicken.
Ein Video des Künstler-Netzwerks „Eterno Bisiesto/EwigesSchaltjahr" zeigt eine Zusammenfassung von Arbeiten, die im Jahr 2012
produziert wurden. Diese Produktionen wurden in 6 Kunsträumen in Argentinien
ausgestellt und in sozialen Netzwerken gezeigt. Dieses Projekt wurde von Maite Doeswijk und Cristián Baulán ins
Leben gerufen. Im Lauf des Jahres
schlossen sich dem Projekt argentinische Künstler verschiedener Disziplinen
(Malerei, Zeichnung, Installation, Musik, Poesie, Objekte, digitale Kunst,
Photographie) an, die an verschiedenen Orten leben und über soziale Netzwerke
mit einem gemeinsamen Ziel verbunden sind. 2012 arbeitete das Netzwerk jeden
Monat an einer Farbe und zu einem bestimmten Thema, immer den Jahreszeiten,
Wetter, Prognosen und Subjektivitäten entsprechend, die in Echtzeit von den
Künstlern bearbeitet wurden. Die
teilnehmenden 16 Künstler sind: Alex Fernandez, Cristián Baulán, Coco Maíz,
Daniel Menta, Florencia Bellingeri Visciarelli, Jusa Oñero, Lucía Rodriguez,
Lucrecia Martínez, Nuria Severino, Mariellage, MyTe, Paul Ookaville, Silvana
López Ojeda, Verofa, Verónica Voi und Sergio Minutoli.
Teilnehmende
Künstler: Francisco Ungaro und Eugenia Ramal (La Plata, Provinz Buenos Aires),
José Luis Galiano und Martha Chiarlo (Córdoba), Roberto Giusti (Entre Ríos),
Gustavo Damelio, Juan Manuel Jalil (Buenos Aires), Bruno Nacif (San Juan),
Emilia Salgado (Buenos Aires) und Grupo „Eterno Bisiesto”.
Die argentinische Kuratorin Mariela Gómez Erro
präsentiert jedes Jahr einen Dialog zwischen Deustchland und Argentinien („Dialog
1: Pide al espejo que hable / Spieglein, Spieglein an der Wand“ (2011) und
„Dialogo 2: Y mi sueño duerme aqui / Und hier schäft mein Traum“ (2012)).